Eindrücke aus dem Alltag
Unsere Kindervertretung....
Wir haben im Frühjahr unsere Teamtage zum Thema Partizipation & Kinderrechte gestaltet und in diesem Zusammenhang reflektiert, an welchen Stellen die Kinder noch mehr beteiligt werden wollen und sollen. Da kamen wir auf die Idee, eine Art Kindervertretung zu wählen, um den Kindern Demokratie erlebbar zu machen, Verantwortungsbewusstsein zu stärken und durch die Anregungen der Kinder, die pädagogische Praxis hier in der Einrichtung weiterentwickeln zu können.
In einer Kinderkonferenz haben wir zuerst mit allen Kindern (bis auf die Jüngsten) besprochen, was eine Kindervertretung bedeutet, welche Aufgaben sie hat und wer sich zur Wahl stellen kann. Wir haben eine Altersgrenze für die Kandidat*innen festgelegt. Alle Kinder, die 2019 oder 2020 zur Schule kommen, konnten sich als Kandidat*innen melden. Aufgabe der Kindervertretung sollte sein:
- aktuelle Themen der Kindergruppe wahrzunehmen
- Kritik, auch gerade von den Kindern, die sich vielleicht nicht trauen ihre Kritik gegenüber einer Erzieherin zu äußern, weiterzugeben
- Verbesserungswünsche, Ausflugsideen usw. aus der Kindergruppe an die Erwachsenen heranzutragen
Ende Mai 2019 wurden dann also in freier, gleicher und geheimer Wahl mithilfe von „Urnen-Boxen“, "Überraschungs-Eiern" und den Fotos der sich zur Wahl gestellten Kinder zwei Kindervertreterinnen gewählt.
Es war erstaunlich zu beobachten, wie ernsthaft und überlegt die Kinder ihr Ü-Ei in einer Wahlurne platzierten. Einige Kinder suchten sich die Hilfe einer Erzieherin, andere achteten mächtig genau darauf, dass auch wirklich niemand beim Wahlprozess zusah.
In Zukunft werden zweimal jährlich die Kindervertreter*innen gewählt und dürfen dann zwei Mal pro Wahlperiode für 1 Stunde an der Teamberatung teilnehmen.
Die erste Teamberatung mit Kindern fand Ende Juni 2019 statt. Unsere beiden Vertreterinnen erzählten uns dabei einige Dinge, die ihnen in letzter Zeit in der Kindergruppe aufgefallen waren, insbesondere welche Kinder zur Zeit viel miteinander im Streit seien und machten Vorschläge für Ausflüge. Außerdem berichteten sie, welche Spielmaterialien aus ihrer Sicht und der anderer Kinder in der Kita fehlen (Playmobil!).
Das war sowohl für die beiden Mädels als auch für uns Erzieherinnen eine unglaublich spannende Erfahrung und hat dazu beigetragen, noch mehr auf Augenhöhe mit den Kindern zu gehen. Die Kinder wurden dann von ihren Eltern um 18.00 Uhr abgeholt, waren sehr müde, aber auch mächtig stolz.
Eindrücke aus dem Alltag